Reibung
Die Reibung in GLYCODUR® Lagern hängt in erster Linie von der Lagerbelastung, der Gleitgeschwindigkeit und der Betriebstemperatur ab. Daneben sind noch die Oberflächenbeschaffenheit der Gleitpartner und – vor allem bei GLYCODUR® A Lagern – die Schmierungsverhältnisse von Bedeutung.
Für GLYCODUR® F Lager beträgt die Reibungszahl je nach Betriebsverhältnissen zwischen 0,03 und 0,25. Für GLYCODUR® A Lager liegen die Reibungszahlen ähnlich, werden jedoch durch die Schmierung stärker beeinflusst. Niedrigere Reibungszahlen ergeben sich in der Regel bei hohen spezifischen Lagerbelastungen und niedrigen Gleitgeschwindigkeiten (siehe Diagramm).
Bei besonders ungünstigen Bedingungen sowie bei niedrigen Belastungen kann der angegebene Wert sogar noch überschritten werden. Stick-Slip-Effekte sind bei GLYCODUR® Lagern vernachlässigbar gering.
Einlaufverhalten
Bei den GLYCODUR® F Lagern wird während der Einlaufphase ein Teil der Deckschicht aus Polytetrafluorethylen auf den Gleitpartner übertragen.
Dadurch stellen sich nach dem Einlaufen die für GLYCODUR® F Lager kennzeichnenden niedrigen Betriebswerte in Bezug auf Verschleiß und Reibung ein.
Bei den GLYCODUR® F Lagern wird während der Einlaufphase ein Teil der Deckschicht aus Polytetrafluorethylen auf den Gleitpartner übertragen.
Dadurch stellen sich nach dem Einlaufen die für GLYCODUR® F Lager kennzeichnenden niedrigen Betriebswerte in Bezug auf Verschleiß und Reibung ein.
Elektrische Eigenschaften
GLYCODUR® A Gleitlager können aufgrund ihrer Gleitschicht aus POM im Neuzustand als elektrische Isolatoren wirken. Um eine elektrostatische Aufladung zu vermeiden, sind gefährdete Bauteile in geeigneter Weise zu erden.
Chemische Eigenschaften
Bestimmend für die chemischen Eigenschaften der GLYCODUR®-Gleitlager sind in erster Linie der Stahlstützkörper und die Zinnbronze-Sinterschicht, da die Gleitschichten gegenüber vielen Chemikalien beständig sind. Die Deckschicht der GLYCODUR® F Lager ist aufgrund des verwendeten PTFE-
Werkstoffes inert, wird aber bei höheren Temperaturen durch geschmolzene Alkalimetalle oder freies Fluor angegriffen. Die POM-Deckschicht der
GLYCODUR® A Lager ist gegen organische Substanzen weitgehend beständig.
Das Zinnbronze-Sintergerüst weist eine gute Beständigkeit gegen Seewasser, Wasserdampf, atmosphärische Einwirkungen, Salzlösungen und Schwefelsäure bei Raumtemperatur, nicht jedoch gegen oxidierende Säuren und ammoniakalische Medien auf.
Am Stahl-Stützkörper sind alle freien Flächen galvanisch verzinnt; in den meisten Anwendungsfällen ist jedoch nur ein begrenzter Schutz gegen Korrosion gegeben. Für den Fall, dass die Lager korrosiven Medien ausgesetzt sind oder die Gefahr von Kontaktkorrosion zwischen dem Stahl-Stützkörper des Lagers und dem Gehäusewerkstoff besteht, kann der Stützkörper auch durch eine galvanisch aufgebrachte Nickel-, Chrom- oder Zinkschicht geschützt werden. Nähere Angaben hierzu auf Anfrage.
Das bei Trockenlauf die korrosionsschützende Wirkung des Schmierstoffs fehlt, muss insbesondere auch das Korrosionsverhalten des Werkstoffs der Gegengleitfläche beachtet werden.